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Web-Gesicht der Company

Online-Auftritt: Lange Ladezeiten, veraltete Sites sowie langweiliges Layout verprellen potenzielle Kunden. Putzen Sie Ihre Internet-Fassade heraus und zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite!

"Klick und weg", ist eine der Verhaltensweisen, die allen Surfern angesichts der vielen misslungenen Webpages in Fleisch und Blut übergegangen ist. Selbst professionelle Internet-Auftritte lassen oft in punkto Service, Komfort sowie Kundenansprache zu wünschen übrig. Dies ist umso erstaunlicher, als dass die Zahl der Internet-Zugänge - und damit auch der potenziellen Kunden eines Unternehmens - stetig zunimmt. Zudem versprechen die Wirtschaftsauguren aus aller Welt dem E-Commerce eine glänzende Zukunft. Auch wenn der professionelle Webauftritt eines Betriebes sich nicht zwangsläufig zu einem Verkaufsinstrument für Produkte und Dienstleistungen entwickeln muss, so können die Internet-Seiten alle Mal eine prestige- und werbeträchtige Plattform für Unternehmen sein. Dennoch wird das kleine Gestaltungseinmaleins der virtuellen Visitenkarte von vielen Firmen noch immer mit Füßen getreten. Im Gegensatz dazu hat Professor Gerhard Schub von Bossiazky - Leiter des Instituts für Kommunikation an der Fachhochschule Düsseldorf und des Arbeitskreises E-Business der Digitalen Stadt Düsseldorf" - klare Vorstellungen davon, welche Merkmale eine gut aufgemachte Website aufweisen sollte: "Sie muss sich selbst verkaufen, intern für ihre Inhalte werben und an die spezifische Zielgruppe angepasst sein."

Der Wunsch des Kunden geht vor

Schub von Bossiazky geht mit vielen Internet-Seiten hart ins Gericht: "Häufig geht es offensichtlich nur um die Befriedigung der Wünsche der Unternehmen." Für ihn steht eindeutig fest, dass zunächst die spezifischen Wünsche der Kunden und nicht das Profilierungsbedürfnis des Unternehmens in der Planungsphase im Vordergrund stehen sollte. Grundsätzlich gilt: Je besser ein Unternehmen seine Kunden kennt, desto leichter lassen sich Möglichkeiten finden, um den Anwender an die jeweilige Internet-Seite und damit auch an das Unternehmen zu binden. "Ein Unternehmen sollte sich bei der Gestaltung seines Online-Auftritts immer an den potenziellen Nutzern orientieren. Die Grundfragen lauten: Was erwarten die User, was kann ich ihnen bieten und wie


bringe ich meine Dienstleistungen und Produkte so ins Netz, dass wirklicher Mehrwert entsteht", fordert Florian Dengler, Vice President Digital Media Europe bei den Mac-Designern von Frogdesign.

Dass bereits hier Einfühlungsvermögen gefragt ist, weiß Marc Ullrich, Vorstand des Berliner Internet-Dienstleisters Living Net Medien AG: "Man sollte die Website stets aus dem Blickwinkel eines gering involvierten Erstbesuchers betrachten."

Für den 33-jährigen Oliver Suhre, Leiter Kommunikation des Düsseldorfer Full-Service-Anbieters BBDO Interaktive, müssen Unternehmen in der Planungsphase des Web-Auftritts die richtigen Fragen stellen: "Eine klare Zielgruppendefinition sollte jeder Kampagne vorausgehen. Natürlich ist es von entscheidender Bedeutung, welche Zielgruppe ich ansprechen möchte." Allerdings kann das jeweilige User-Verhalten so unterschiedlich wie Tag und Nacht sein. "So lassen sich beispielsweise Nutzertypen wie Web-zapper, Aktionisten und Orientierer unterscheiden", Zählt Kommunikationsprofessor Schub von Bossiazky auf. Für ein Unternehmen bedeutet dies, dass es unter Umständen in eine Zwickmühle gerät, denn alle Typen von Kunden hundertprozentig auf den unternehmenseigenen Websites bedienen zu wollen, ist ein aussichtsloses Unterfangen. Wer aber weiß, wie sich die überwiegende Mehrheit der anvisierten Zielgruppe im Internet verhält und was sie vom Unternehmen erwartet, ist schon einen großen Schritt weiter. "Ein Internet-Auftritt ist nur dann ansprechend, wenn sich die Zielgruppe dafür begeistern kann. So favorisieren beispielsweise Business-Kunden sachliche, übersichtliche und vor allem informative Websites, die aber auch ästhetisch ansprechend sein müssen.. Bei jugendlichen Zielgruppen kommt es darauf an, den Auftritt dem Lifestyle ansprechend zu gestalten - bunt mit visueller Aufbereitung und freizeitorientiert", erläutert Andrea Kamm, Online-Media-Managerin bei Ericsson.

Weniger ist mehr

"Die Startseite ist die Visitenkarte des Unernehmens", davon ist Living-Net-Vorstand Marc Ullrich überzeugt. Recht hat er, denn was denkt sich wohl ein potenzieller Kunde von einem Unternehmen, dessen Repräsentant eine zerknitterte und mit Kaffee verkleckerte Visitenkarte aus der Hosentasche kramt und sie dem Kunden auch noch in die Hand drückt? Im übertragenen Sinne verhält es sich...

aus: Telekom Investor,
         Neue Mediengesellschaft Ulm,
         Ausgabe 10/2000, Seite 38



  



   

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