Kulinarische Reisen
"Ich glaube, der Reisende, der sich scheut, die einheimische Küche, wo auch immer, zu probieren, bringt sich nicht nur um einen Genuss, den Genuss des Entdeckers, sondern auch um die Erkenntnis einer bestimmten Lebensphilosophie, die, in Nahrungsmittel verpackt, ein Land ebenso charakterisiert wie seine Tempelreste und seine Rotlichtbezirke", schreibt Keto von Waberer in ihrem Buch Vom Glück, eine Leberwurst zu lieben.
Recht hat sie! Zumal sich diese These nicht nur in weit entfernten und noch exotischeren Ländern, sondern auch auf das Einfachste in der eigenen Region überprüfen lässt. So unterscheiden sich die Saucen, auf der sich hier zu Lande ein Schweinebraten selbstgefällig breit macht, von Landstrich zu Landstrich: Mal sind sie etwas schwach auf der Brust, mal strotzen sie vor sämiger Kraft. Welche Rückschlüsse dies auf die Eigenheiten der jeweiligen Region und deren Bewohner zulässt, soll aber jedem selbst überlassen sein.
Am einfachsten ist es immer noch, weil ohne nervenaufreibenden Check-in und lästige Anreise, sich die Aromen fremder Regionen in die eigene Küche zu holen. Dabei kann es bereits genügen, frischen Basilikum über einen Teller Spaghetti zu streuen, um sich ein kleines Stück Italien ins Haus zu holen.
Nur zwei Blättchen Basilikum, schreien viele Hobbyköche selbstgefällig auf. Diese Reaktion vewundert kaum, denn Kochen ist en vogue und groß die Anzahl derer, die verbissen einem der mehr oder weniger virtuosen TV-Starköche nacheifern - und häufig scheitern!
Ambitionierte Amateure, die angesichts der großen Vorbilder keine Depressionen bekommen wollen, wissen um ihre eigenen Unzulänglichkeiten, nehmen diese mit Humor und lassen sich von den berühmten Profis allenfalls inspirieren. Nur so bekommt das Selbstbewusstsein keinen Knacks. Warum treibe es denn unzählige Amateure auf den Tennisplatz, obwohl sie niemals auch nur einen Satz mit der Verve eines Boris Becker spielen werden, fragte sich Wolfram Siebeck, der deutsche Dauerprovokateur in Sachen Kulinaria in der Wochenzeitung Die Zeit. Weil Tennis ebenso Spaß machen kann wie Kochen, lautet die einfache Antwort.
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Prolog
"Gute Kochbücher sind wie ein guter Porno: Sie machen Lust, das Beschriebene in die Praxis umzusetzen. Also lesen und rein - in die Küche", schrie Koch- und Esskulturkritiker Wolfram Siebeck vor einigen Jahren provokant in die Republik hinaus.
Die hier vorgestellten Rezepte haben keinen geringeren Anspruch: Sie sollen Lust machen, sich sofort in die Küche zu stürzen, um frische Qualitätsprodukte schnell und einfach zu verarbeiten. Schließlich soll die orgiastische Raserei am Herd während des Essens in einem hemmungslosen Hmmmmm-Gestöhne gipfeln!
Das komplette Menü für den Kochwettbewerb 2005 der Wochenzeitung Die ZEIT finden Sie
hier!
Salate
Knackig und bunt
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Suppen
Leicht bis herzhaft
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Pasta
Klassisch italienisch
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Fisch
Wohlschmeckende Frische
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Meeresfrüchte
Filigraner Sinnenrausch
>>
Geflügel
Facettenreich und leicht
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Schwein
Satter Geschmack
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Rind
Der Tradition verpflichtet
>>
Lamm
Einfach lecker
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Wild
Archaische Aromen
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Vegetarisch
Vitale Vielfalt
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Nachspeisen
Umwerfend verführerisch
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